Fliegende Mäuse im Park Schönfeld

Keine Sorge – selbstverständlich wurden keine Mäuse zu Flugstunden überredet. Gemeint sind unsere einheimischen Fledermäuse.

Gut 25 Personen jeglichen Alters fanden sich am Abend des 30.08.2024 am Eingang zum Park Schönfeld zusammen, um gemeinsam unter der Leitung von Ira Waldow nach Fledermäusen Ausschau zu halten und vor allem einiges über die faszinierenden Tiere zu lernen.

Früher hielt man Fledermäuse in der Tat für fliegende Mäuse, dabei sind die Fledermäuse am nächsten mit Igel und Maulwurf verwandt. Sie sind reine Insektenfresser. Unsere Vorräte in Kellern oder auf Dachböden sind nicht in Gefahr!

Im Park Schönfeld gibt es ca. 12 Arten, davon kann man drei Arten sehen. Den Abendsegler, der den Park abends jedoch zeitig verlässt und sich ein anderes Jagdrevier sucht, haben wir wohl verpasst. Dann gibt es die Zwergfledermäuse, die oft auch in unseren Gärten zu sehen sind.

Über dem Wasser jagen die Wasserfledermäuse, zu erkennen an ihrem weißen Bauch.

Fledermäuse jagen in den Abendstunden bzw. in der Nacht. Dann gibt es keine Futterkonkurrenten und die Gefahr selbst zur Beute zu werden ist viel geringer.

Die Insekten werden mithilfe ihrer Ultraschall-Echoortung ausgespäht. Schallwellen werden ausgesendet und diese von den Insekten reflektiert. Aus diesen Informationen weiß die Fledermaus dann, wo die Beute ist.

Einige der Teilnehmer versuchten dies spielerisch nachzuvollziehen. Das ist gar nicht so einfach.

Mithilfe eines Fledermausdetektors werden die Schallwellen für uns Menschen akustisch wahrnehmbar.

Das hilft beim Orten der Fledermäuse und bei der Zuordnung der Arten, denn jede Art hat ihre eigenen Rufe.

Den Tag verschlafen Fledermäuse in ihren Quartieren. Viele unserer einheimischen Fledermausarten leben von Frühjahr bis Herbst in Wäldern. Verlassene Spechthöhlen, andere Hohlräume in Bäumen oder lose Rinde sind geeignete Wohnräume.

Andere Arten bewohnen Dachböden, Rollladenkästen oder suchen hinter Fensterläden, Fallrohren und Mauerspalten Unterschlupf.

Fledermäuse müssen einen Winterschlaf machen, da sie sich im Winter nicht ernähren können. Winterquartiere bewohnen die Männchen und Weibchen gemeinsam. Für bis zu 6 Monaten sammeln sie sich in Höhlen, Stollen, Bunkern oder Kellern, um in Gruppen aber auch alleine zu überwintern. Sie senken ihre Körpertemperatur auf bis zu 5-3 °C ab.

Werden Fledermäuse im Winterschlaf gestört, kann es sein, dass sie das nicht überleben, weil der Aufwachprozess sehr viel Energie kostet.

Im Frühjahr beziehen sie dann ihre Sommerquartiere. Die Weibchen sammeln sich in sogenannten Wochenstuben, in denen sie in Gruppen ihren Nachwuchs – meist ein Junges – nach ca. 50 Tagen Tragzeit gebären und säugen. Die Männchen leben in der Zeit einzeln oder in Männchen-Kolonien.

Fledermäuse sind, wie andere Insektenfresser auch, auf insektenreiche Wiesen, einheimische Sträucher und Stauden angewiesen. Nachtblühende Blütenpflanzen ziehen Nachtfalter an, die Leibspeise vieler Fledermausarten.

Auch mit entsprechenden Unterkünften können wir Fledermäusen helfen, denn auch ihr Wohnraum wird immer begrenzter. 

 

Weitere Infos zu Fledermäusen und wie wir ihnen helfen können, finden Sie auf dieser Seite.